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"Dorf Guerilla von Andreas Tietjen, ein zeitkritischer, surrealistischer Roman voller Spannung und Humor.
Mit seinem dritten Roman erzählt der Autor aus dem niedersächsischen Aller-Leine-Tal eine temporeiche Geschichte, die auf realen Unterschieden in Infrastruktur, Sicht- und Lebensweise zwischen Stadt und Land basiert. Die teils kafkaeske Wesensart der Charaktere und die bizarr-fantastischen Handlungsabläufe machen das Lesen zu einem amüsanten, kurzweiligen Erlebnis.
Die Handlung der Erzählung ist im Raum Lüneburger Heide, Nienburg, Walsrode, Schneverdingen, Verden und Bremen angesiedelt, was dem Buch ein besonderes Lokalkolorit verleiht."
lit.

Über den Roman »Dorf Guerilla«:
Anfang August 2008 - ein außergewöhnlich heißes Wochenende in der niedersächsischen Provinz. Der in Berlin lebende Fremdsprachenassistent Andreas Behrens macht sich auf den Weg zur Hochzeit seines Bruders, als kurz vor dem Ziel der Motor seines Sportwagens versagt.
Von nun an nehmen die Dinge einen unheilvollen Lauf. Was ihm zunächst wie eine Verkettung fataler Zufälle erscheint, stellt sich nach und nach als Trip in eine unheimliche, bedrohliche Welt dar.
Während Andreas’ zwanzigjähriger Abwesenheit haben sich die Zustände in seiner früheren Heimat in erschreckender Weise verändert. Unbemerkt von den Großstädtern in der Hauptstadt, ist die ehemalige ländliche Idylle von jeglicher modernen Infrastruktur abgekoppelt worden. Die Menschen verhalten sich unberechenbar und irreal; verfeindete Gesellschaftsgruppen haben damit begonnen, sich gegenseitig zu bekämpfen. Durch die Autopanne auf die Clique seines Bruders angewiesen, erlebt er drei Tage voller skurriler Ereignisse, deren Gefährlichkeit er erst allmählich begreift.
Angewidert von brutalen Gewaltexzessen, und doch hingezogen zu den Freunden, und insbesondere zu der hübschen Lehrerin Heike, bemüht er sich am Ende dieses turbulenten Wochenendes seinen Rückweg nach Berlin zu bahnen. Seine Versuche scheitern unweigerlich an widrigen Umständen, wobei er den immer gleichen, verschrobenen Figuren begegnet. Seine Reise entwickelt sich zu einer Odyssee durch eine besinnliche norddeutsche Sommerlandschaft, die langsam, aber kontinuierlich, zu einem Albtraum wird.

Deckeltext:
»Eigentlich wollte ich nur für ein Wochenende zurück in meine alte niedersächsische Heimat reisen, um der Hochzeit meines Bruders beizuwohnen. Seit Jahren war ich nicht mehr dort gewesen. Es war brütend heiß in Deutschland, in meiner Berliner Wohnung fast unerträglich stickig, und der nagelneue Alpha Sportwagen sollte seine erste längere Ausfahrt bekommen. Doch dann kam alles ganz anders. Allmählich - zunächst in kleinen Schritten. Anfangs bemerkte ich, dass die Straßen völlig kaputt waren, bald darauf kam mir das Verhalten einiger Leute, mit denen ich zu tun bekam, äußerst merkwürdig vor. Doch wer denkt gleich an eine Katastrophe, wenn Dinge, wie Stromversorgung, Telefon und Internet nicht in gewohntem Maße zur Verfügung stehen, wenn die Sicherheitsorgane paradoxe Handlungsweisen an den Tag legen? Als dann wirklich Blut floss, als geschossen wurde und ich nicht mehr klar unterscheiden konnte, wer Freund und wer Feind war, da war es auch schon zu spät für einen geordneten Rückzug. Nun saß ich wahrhaftig in der Klemme. Ich war auf die Hilfe völlig durchgedrehter Typen angewiesen und immer tiefer verfing ich mich in einer Art surrealen Endlosschleife.«

Zu der zweiten Auflage vom März 2014:
Als ich diesen Roman im Jahre 2007 zu schreiben begann, hatte ich die mangelhafte Infrastruktur, verkommene Straßen, fehlende Breitbandversorgung, zunehmenden Leerstand bei Immobilien, Abwanderung junger und gebildeter Bevölkerungsteile und kulturelle Defizite in meiner niedersächsischen Heimat vor Augen. All diese Dinge sollten die Kulisse für meine Geschichte bilden.